Festival Young Classic Europe Passau | PNP

Mit einem solchen Programm, so meint man, kann man wenig falsch machen: Haydns Paukenschlag-Symphonie, Mozarts Violinkonzert A-Dur, Beethovens erste Symphonie, einmal quer durch die Wiener Klassik also. Und im Durchschnitt war es auch eine saubere Leistung, die die Niederbayerische Philharmonie unter der Leitung ihres Generalmusikdirektors Basil Coleman zur Eröffnung der 22. Auflage von Young Classic Europe lieferte. Und doch blieben im fast voll besetzten Passauer Rathaussaal Wünsche offen.

So geriet die Haydn-Interpretation zu pompös: Eine schlankere Linie hätte nicht geschadet, und insgesamt klang die Darbietung sehr nach Metronom, sodass trotz Haydns ständiger Heiterkeit keine echte Begeisterung aufkam. Was bei Haydn zu viel war, hätte Beethovens C-Dur-Symphonie an Verstärkung vertragen: keineswegs schlecht, aber brav, recht statisch, eher uninspiriert und somit an keiner Stelle nennenswert überraschend. Umso schöner, umso wichtiger, dass mit dem französisch-russischen Violinisten Fedor Rudin Farbe ins Spiel kam: Mit einem Spiel, das weniger den Solisten als das Instrument in den Vordergrund rückte, gelang es Rudin, Mozart angenehm lebendig zu vermitteln.